Ein Blog über Italien und die politischen Entwicklungen.
Der leicht überhebliche Blick in den ach so chaotischen Süden ist uns Deutschen recht schwer abzugewöhnen. Die folgenden Beiträge geben Einblick in das oft vielschichtige, manchmal aber auch profane politische Geschehen Italiens. Für mehr Verständnis, hoffentlich.
Aus aktuellem Anlass: Verständnis zu generieren für die politischen Geschehnisse in Italien fällt mir derzeit alles andere als leicht. Vielleicht muss ich mein Intro überarbeiten [24.07.22.]
Maike Heber
Die Rückkehr der Politik

… verheißt in Italien nichts Gutes. Die „Expertenregierung“ Draghi ist am Ende, der wohl weltweit angesehenste Italiener wurde am Mittwoch in einem unwürdigen Spektakel vom Rücktritt überzeugt. Denn wer will mit solchen „Polit-Strategen“ schon weiter zusammenarbeiten? Nun kann Salvini endlich wieder Wahlkampf machen und Conte seine Wunden lecken.
Stabil instabil
Ja, kruzinesen, da steckt Italien neun Monate vor dem Ende der Legislatur in einer handfesten Regierungskrise! Warum? Wohl weil sich Ex-Premier Conte gedacht hat: Geteilites Leid ist halbes Leid, deshalb dürfen alle Teil haben an der Identitätskrise der Fünf-Sterne. Letzten Endes ganz Europa.
Aus Anlass der Kommunalwahlen in Italien…

…ein paar grundsätzliche Gedanken zum Zustand der italienischen Politik: Während Mario Draghi trotz einiger reform- und finanzpolitischer Sorgen souverän regiert, ändern sich die Kräfteverhältnisse in Italiens Parteienlandschaft. Substanziell ändert sich jedoch – leider – nichts.
Italiens neuer Staatspräsident ist der alte: Sergio Mattarella

Ende gut, alles gut? Sergio Mattarella bleibt Italiens Staatsoberhaupt. Die Wahlversammlung hat sich gegen die Parteiführer, aber auch gegen Mattarellas eigenen Wunsch durchgesetzt. Stabilität gesichert, vorerst.
Über die politischen wie institutionellen Umbrüche, die diese – im negativen Sinne – historische Wahl nach sich zieht, lesen Sie hier:
Institutionelle Konsequenzen I: Für und Wider einer Direktwahl des Staatsoberhaupts
Wer wird Italiens neuer Staatspräsident? (5)
Das Rennen um den Quirinalspalast

Mario Draghi hat Ambitionen für das höchste Staatsamt in Italien, das am 24. Januar 2022 gewählt wird. Doch ein Amtswechsel birgt einige Risiken, und auch die Parteien halten sich – noch – bedeckt.